Die erste Nacht in San Francisco war einfach fantastisch. Geschlafen haben wir wie ein Stein und als der Wecker klingelte war es nicht fassbar, dass die Nacht schon rum sein sollte.
Also raus aus den Federn und los…
Es stand der Golden Gate Park auf der ToDo-Liste. Der G-G-P gehört zu den größten innerstädtischen Parks der Welt und ist rund 4 km² groß. Er hat eine Länge von 5km und ist 800 Meter breit. Damit ist er größer als der Central Park in New York.
Von unserer Unterkunft ging es ohne Frühstück zu Fuß zur BART-Station (BART » Bay Area Rapid Transit). Diese befindet sich fußläufig ca. 20 Minuten entfernt von der Unterkunft. Mit der BART erreicht man San Francisco Downtown in knapp acht Minuten Fahrzeit. Hier lohnt sich die sog. Clipper Card, damit man nicht jede Fahrt einzeln zahlen muss.
In San Francisco Downtown angekommen wurden erst mal die Stadt und die Gebäude bestaunt. Ganz nebenbei machte sich auch die, nicht zu verachtende, Temperatur (34°) bemerkbar. Zunächst ging kreuz und quer durch Downtown bis wir schließlich den Rand des Golden Gate Parks erreichten. Hier die Impressionen auf dem Weg zum Golden Gate Park:
Hier ein optischer Eindruck des Parks von oben, der die Größe schön verdeutlicht:

Hier ein paar Eindrücke aus dem Park…
Am de Young Museum hatten wir eine Begegnung der dritten Art…
Wir fragten, in unserem „amerikanischen“ Englisch, nach dem Weg zur Haltestelle des Shuttlebus in Richtung Pazifik. Die Antwort lautete:
Die ist hier gleich die Ecke ‚rum!
Ohne Schande können wir sagen, dass es fast fünf Minuten gedauert hat, bis wir bemerkten, dass uns der Hinweis zur Haltestelle in deutsch gegeben wurde.
Auch wenn es bildlich nicht wirklich in den Golden Gate Park passt, so muss doch dieser blitzende und blinkende Leiterwagen des SFFD vorgestellt werden. Dieser wurde unweit der Shuttlebus Haltestelle entdeckt.

Nach dem Durchqueren des Golden Gate Park erreichten wir also die Pazifikküste. Diese war, abgesehen vom Strand, nicht sehr einladend. Starker Wind und die mittlerweile fehlende Sonne machten diesen Strandabschnitt nicht wirklich gemütlich.

Auf dem Heimweg wurde ein Supermarkt heimgesucht, um für die kommenden Tage für Frühstück und Abendessen gerüstet zu sein. Mit unserem Einkauf vollbepackt ging es wieder in den BART-Train. Unser Begleiter Alex hatte die Idee, zwei Stationen weiter zu fahren, da nach seiner Einschätzung die Strecke weniger als 20 Minuten zu Fuß betragen müsste.
Also wurde der BART-Train zwei Stationen später verlassen und es ging zu Fuß durch unbekanntes Terrain. Bewaffnet mit einem Drei Liter Milch Kanister in der einen und einem Sixpack Bier in der anderen Hand ging es los.
Schon nach kurzer Zeit wurde allen Protagonisten bewusst, dass die vermeintliche Abkürzung ein Fehler war. Es ging durch wirklich üble Ecken West-Oaklands. Es sei hier, ohne rassistische Hintergedanken erwähnt, dass der Anteil an schwarzen US-Bürgern in West-Oakland bei 99,9% liegt. Am Ende gipfelte es, vier Blocks vor der Unterkunft, bei einer Dame mittleren Alters, voll auf Crack, welche ihr auf dem Boden liegendes Sandwich übelst beschimpfte und dieses für ihr beschissenes Leben verantwortlich machte. Am Ende des Blocks befand sich eine Gruppe Schwarzer auf dem Grundstück eines Eckhauses. Bei der Beschreibung dieser Szenerie kann man nur auf den Klassiker des Spielegenres -Grand Theft Auto- verweisen. Gefühlt gehörte der Gehweg auch zu deren Territorium… Dies schien noch manifestiert durch ein Sofa, dass am Rand, des vormals grünen Rasens, am Gehweg stand. Im Vorbeigehen war aus den Augenwinkeln zu erkennen, dass einer der „Brüder“ eine Packung Kekse aufriss. Dabei fiel um ungefähr die Hälfte des Packungsinhaltes auf den Boden. Mit leicht eingezogenem Kopf und aufgestellten Nackenhaaren wurde dieses Szenario passiert. Noch immer klingt mir der Ausspruch eines der Brüder in den Ohren:
„Hey Man… gimme some milk for my cookies!!“
Schnellen Schrittes und die Bitte nach unserer Milch ignorierend, erreichten wir wenige bange Minuten später unsere Unterkunft und waren wirklich froh, als die Tür hinter uns in’s Schloss fiel!
Dieser Abend fand sein Ende mit ein paar Broten und ein paar Bieren. Alle waren an diesem Abend glücklich, dass man den neuen Weg unbeschadet überstanden hat. Weiter verständigten wir uns darauf keinerlei Experimente bezüglich unserer Routen mehr einzugehen.

