Gameday Baby!!
Ein kleiner Traum ging hier für mich in Erfüllung… nach eigener Footballkarriere im Mutterland des Sports ein NFL Game zu besuchen? Toll! Hatte ich die Chargers schon Mitte der 90’er in Berlin gegen die NY Giants spielen sehen, war es für mich eines der Highlights des Urlaubs im Qualcomm Stadium ein Heimspiel zu genießen. Gegner waren die Jacksonville Jaguars und es war wahnsinnig heiß an dem Tag. Voller Vorfreude ging es fast drei Stunden vor Spielbeginn Richtung Stadion.
Hier angekommen wurden wir mit einer ganz eigenen Kultur beim amerikanischen Sport bekannt gemacht: Tailgating! Abgewandelt vom englischen Wort für Heckklappe bezeichnet es die Party vor dem Spiel. Viele der Tailgater reisen mit einem Pick Up an und dann passiert genau das… Heckklappe runter, Grill an, Bier auf, Mukke an und… Spaß haben.
Überall auf dem Parkplatz herrscht ausgelassene Partystimmung und man trifft sich teils schon am Tag vor dem Spiel… und alle Fans, auch die der gegnerischen Mannschaft, gehen friedlich und gesittet miteinander um.
Nach dem Einlass in das Stadion wurden ein paar Chargers Souvenirs gekauft und dem Beginn des Spiels entgegen gefiebert.
Unsere Plätzen befanden sich, mehr oder weniger, in einem Fanblock der Chargers. Aus Gesprächen um uns herum bekamen wir mit, dass all unsere Sitznachbarn Inhaber von Dauerkarten waren. Augenscheinlich kannte jeder jeden aus den Sitzreihen vor und hinter einem. Auch wir haben schnell Anschluss bei unseren Sitznachbarn gefunden und es wurde über das Spiel und die Strategie philosophiert. Besonders bemerkenswert war aber die Tatsache, dass vereinzelt auch Jaguars Anhänger in „unserem“ Block zu finden waren. Ganz anders als in Stadien der deutschen Fußballbundesliga pflegt man hier einen ordentlichen Umgang mit den Fans der gegnerischen Mannschaft. Gute Leistungen des anderen Teams wurden anerkannt und die Verlierer hegten keinerlei Groll gegen die Anhänger der Heimmannschaft und es wurde über das laufende Spiel und Spielzüge diskutiert.
An dieser Stelle sei erwähnt, dass die Chargers 33:14 gewonnen haben.
Weitere Besonderheit ist das Zelebrieren der Nationalhymne zu Spielbeginn… abgesehen davon, dass die Fahne der USA und des Staates Kalifornien von Militärs zur Mittellinie getragen wurde, ist das gesamte Prozedere sehr pathetisch und reißt einen, auch als Nicht-Amerikaner, wirklich mit und sorgt für Gänsehaut!