Japan (amtlicher deutscher Name; japanisch 日本, ausgesprochen als Nihon oder Nippon😉 ist ein 14.125 Inseln umfassender ostasiatischer Staat angrenzend an den Pazifik, der indirekt im Norden und Nordwesten an Russland, im Westen an Nord- und Südkorea und im Südwesten an Taiwan und China grenzt. Er ist flächenmäßig der viertgrößte und bevölkerungsmäßig der zweitgrößte Inselstaat der Welt. De-facto-Hauptstadt und größte urbane Siedlung ist das als politische Einheit im Zweiten Weltkrieg abgeschaffte Tokio; de jure existiert ein „Hauptstadtgebiet“ aus acht Präfekturen inklusive Tokio.
Die Bildung des japanischen Staatswesens begann im 5. Jahrhundert unter kulturellem Einfluss des chinesischen Kaiserreichs. Seit dem 16. Jahrhundert stand Japan im Kontakt mit dem Westen und stieg seit dem 19. Jahrhundert zur Großmacht auf, erwarb ihre erste Kolonie Taiwan, expandierte nach Nordostchina und Korea, nahm an beiden Weltkriegen teil und beherrschte kurzzeitig große Teile Südost- und Ostasiens. Das Japanische Kaiserreich war bis 1947 eine nach dem monarchischen Prinzip ausgerichtete, zum Teil an preußisches Vorbild angelehnte, konstitutionelle Monarchie mit dem japanischen Kaiser als Staatsoberhaupt. Seine aggressive Expansionspolitik in der Republik China im Vorfeld und während des Zweiten Weltkrieges (Pazifikkrieg) führte schließlich zur Niederlage an der Seite der Achsenmächte im August 1945. Im unter Douglas MacArthurs Besatzungsregierung gestalteten japanischen Staat seit 1947 ist der Souverän das Volk, höchstes Organ der Staatsgewalt das Parlament, dessen Kammern seither beide direkt vom Volk gewählt werden. Das Kaisertum wurde nicht abgeschafft, aber der Kaiser als „Symbol des Staates“ auf zeremonielle Aufgaben ohne eigenständige Autorität in Staatsangelegenheiten reduziert. Außer Japan gibt es weltweit keinen Staat mehr, dessen Staatsoberhaupt ein Kaiser ist.
Japan wird zu den dichter besiedelten Ländern Asiens gezählt und liegt mit knapp 126 Millionen Einwohnern auf Platz elf der bevölkerungsreichsten Länder der Erde. Die meisten Einwohner praktizieren den Shintoismus und Buddhismus, jedoch bekennen sich viele nicht zu einer offiziellen Religion.
Als historisch erste Industrienation Asiens hat Japan eine sehr hoch entwickelte Volkswirtschaft und war am nominellen BIP bemessen gegen dem Ende der Sowjetunion in den späten 80ern bis zum wirtschaftlichen Aufschwung der Volksrepublik China Anfang der 2000er Jahre kurz die weltweit zweitgrößte Wirtschaftsmacht hinter den Vereinigten Staaten, mit denen es militärisch verbündet ist. Japan ist als Mitglied der Gruppe der Sieben eine der größten Industrienationen und Teil der OECD. Das Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen zählt Japan zu den Ländern mit sehr hoher menschlicher Entwicklung. Es ist das Land mit der höchsten Lebenserwartung und dem drittgrößten Volksvermögen.
Geographie

Japan ist ein Inselstaat, der im Wesentlichen aus einer Inselkette besteht, die sich entlang der Ostküste Asiens erstreckt. Japan besteht aus insgesamt 14125 Inseln, die sich entlang der Pazifikküste erstrecken. Es ist über 3000 Kilometer lang und reicht vom Ochotskischen Meer bis zur Philippinensee. Es ist das viertgrößte Inselland der Welt und das größte Ostasiens. Sein Gesamtgebiet umfasst eine Fläche von 377.975,24 km² (2019).
Die vier großen Hauptinseln sind Hokkaidō im Norden, die zentrale und größte Insel Honshū sowie daran nach Süden anschließend die Inseln Shikoku und Kyūshū. In der Literatur wird zusätzlich als fünfte Hauptinsel das deutlich kleinere und noch weiter südlich gelegene Okinawa gezählt. Dazu kommen 14125 kleinere Inseln (von min. 100 m Umfang bei Hochwasser), die sich vor allem in der Seto-Inlandsee, in der Kette der Ryūkyū-Inseln und Nampō-shotō konzentrieren. Honshū ist etwas größer als Großbritannien. Insgesamt hat Japan eine Küstenlänge von 33.574 km, was zum Vergleich etwa 84 % des Erdumfangs entspricht. Wegen seiner vielen abgelegenen Inseln hat das Land die achtgrößte Ausschließliche Wirtschaftszone in der Welt mit einer Fläche von 4.470.000 km². Japan hat keine Landgrenzen zu anderen Staaten. Benachbarte Staaten sind Russland, Nordkorea, Südkorea, China und Taiwan.
Über den gesamten Archipel verläuft eine Gebirgskette, die mehr als zwei Drittel der Landfläche Japans ausmacht. Der höchste Berg ist der Fujisan auf der Hauptinsel Honshū mit 3776 m über dem Meeresspiegel. Landwirtschaft, Industrie und Besiedlung sind auf rund 20 % der Landfläche beschränkt. In den großen Ebenen haben sich die Hauptballungsgebiete entwickelt: Kantō (mit Tokio und Yokohama in der Kantō-Ebene), Kansai bzw. Keihanshin (mit Osaka, Kyōto und Kōbe in der Osaka-Ebene), Chūkyō (mit Nagoya in der Nōbi-Ebene) und Kitakyūshū-Fukuoka in der Tsukushi-Ebene. Aufgrund des Mangels an Flachland werden Berghänge durch Terrassenfeldbau kultiviert.
Geologie
In Japan treffen vier tektonische Platten aufeinander:
- die Nordamerikanische Platte im Norden
- die Eurasische Platte im Westen,
- die Philippinische Platte im Süden
- die Pazifische Platte im Osten,
die sich mit einigen Zentimetern pro Jahr gegeneinander bewegen. Teile der Pazifischen Platte schieben sich dort unter die Kontinentalplatte Eurasiens, was zu Vulkanismus und häufigen Erdbeben führt. Die anhaltende Bewegung (Subduktion) der Krustenteile, die zu einer langsamen Verkleinerung des Pazifiks führt, lässt deren großräumige Verschweißung nicht zu, im Gegensatz etwa zu Indien und den sog. Terraneen anderer Kontinentalränder.
Von den etwa 240 Vulkanen des pazifischen Feuerringes sind 40 aktiv. In der gesamten Region gibt es nahezu täglich leichtere Erdbeben, in größeren Abständen auch schwere (z. B. Großes Kantō-Erdbeben 1923, Erdbeben von Kōbe 1995 oder das Tōhoku-Erdbeben 2011). Jedes Jahr findet zum Jahrestag des Kanto-Erdbebens im September eine Übung zum Katastrophenschutz statt. Besonders Tokio ist einem hohen Erdbebenrisiko ausgesetzt (siehe Erdbeben in Tokio).
Am 11. März 2011 erschütterte ein heftiges Erdbeben den ganzen Staat. Das Tōhoku-Erdbeben war das stärkste Erdbeben in der japanischen Geschichte mit einer Stärke von 9,0 MW. Durch das Beben wurden ein Tsunami sowie eine Serie katastrophaler Unfälle im Kernkraftwerk Fukushima Daiichi ausgelöst.
In den letzten tausend Jahren starben in Japan über 160.000 Menschen durch Tsunamis. Das Land verfügt heutzutage durch Messbojen im Pazifik über ein effektives Tsunami-Frühwarnsystem. Für die Bevölkerung finden regelmäßig Trainingsprogramme statt, viele Küstenstädte schützen sich durch das Errichten hoher Deiche. Diese Wälle aus Stahlbeton sind teilweise 10 Meter hoch, bis zu 25 Meter tief und mit Metalltoren ausgestattet.
Klima
Die Inselkette befindet sich mehrheitlich in den Subtropen, mit einem Klima vergleichbar zu Südchina und den südlichen USA. Laut der Köppen-Geiger-Klassifikation liegt der Großteil des Landes in der humid-subtropischen Klimazone Cfa. Die Insel Hokkaidō und die nördlichste Spitze von Honshu liegen in der gemäßigt-kontinentalen D Klasse, in der die Temperaturen der Wintermonate unter Null fallen. Im späten Juni und frühen Juli fällt im Süden ein Großteil des Jahresniederschlages als monsunartige Regenfront (梅雨前線, baiu zensen).
Im Frühsommer beginnt die Taifun-Saison, bei der vor allem der Süden und der Südwesten Japans von über dem Pazifik entstehenden Wirbelstürmen betroffen sind (z. B. von Taifun Tokage und Taifun Conson im Jahr 2004). Statistisch gesehen erreichen Japan die meisten Taifune im September, obwohl sie im Pazifikraum im August am häufigsten sind. Der stärkste je aufgezeichnete Taifun Japans war der Ise-wan-Taifun von 1959. Über 5000 Menschen kamen ums Leben. Die Winde tragen auch dazu bei, dass Japan verstärkt von transnationaler Umweltverschmutzung betroffen ist.
Insgesamt können sechs Hauptklimaregionen innerhalb Japan identifiziert werden:
- Hokkaidō: kontinentales Klima, vergleichbar mit Kanada, Korea, Osteuropa und Skandinavien.
- Nordwestküste Honshus: Der Nordwestwind im Winter bringt starken Schneefall im Norden des Landes. Die Westküste ist meist kühler als die der Pazifikküste aufgrund von Föhn.
- Zentrales Hochland: gemäßigt, weniger Niederschlag als in den Küstenregionen.
- Seto-Inlandsee: ganzjährig mildes Klima.
- Pazifikregion: vergleichbar „kalte“ Winter mit geringem Niederschlag und heiße, humide Sommer
- Nansei-Inseln (Ryūkyū-Inseln): subtropisches Klima mit warmen Wintern und heißen Sommern. Starke Niederschläge vor allem während der Regenzeit, regelmäßig auftretende Taifune.
Flora und Fauna


Japan ist zu großen Teilen (68,4 %) von Bergwäldern bedeckt. Im Inland findet sich eine Reihe von Gebirgsketten, die die Waldgrenze überschreiten. Durch die Position als vorgelagerte Inselkette hat sich eine zwar mit „Kontinentalasien“ verwandte, aber dennoch vielfach eigenständige Flora und Fauna entwickelt. Die Ogasawara-Inseln (auch: Bonin-Inseln), 1000 km südöstlich von Tokio, werden wegen ihrer endemischen Arten oft mit den Galapagosinseln verglichen.
Japan hat neun Ökoregionen, die das Klima und die Geographie der Inseln widerspiegeln. Sie reichen von subtropischen feuchten Laubwäldern auf den Ryūkyū- und Ogasawara-Inseln über gemäßigte Laub- und Mischwälder in den milden Klimaregionen der Hauptinseln bis hin zu gemäßigten Nadelwäldern in den kalten, winterlichen Teilen der Nordinseln. Es gibt über 90.000 Tierarten, darunter der Braunbär, der Japanmakak, der japanische Waschbärhund, die große japanische Feldmaus und der Japanische Riesensalamander. Die Hauptinseln und die nahegelegenen Nachbarinseln sind Teil der Paläarktischen Florenregion. Die Ryūkyū-Inseln sind Teil der Indomalaiischen Region, während die Ogasawara-Inseln zu Ozeanien gerechnet werden.
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Säugetiere
- An Großsäugetieren gibt es unter anderem den Braunbären auf Hokkaidō, auf Honshū den asiatischen Schwarzbären, den Sikahirsch und den japanischen Serau (eine Ziegenantilope). Unter den einheimischen Arten findet sich der Japanmakak auf den drei Hauptinseln Honshū, Shikoku und Kyūshū, sowie auf etlichen vorgelagerten Inseln. Mit einer Verbreitung bis zur Shimokita-Halbinsel in der Präfektur Aomori bildet er damit – abgesehen vom Menschen – die nördlichste Affenpopulation der Welt.
- Die starke Besiedlung an den Küsten und in den Ebenen hat dazu geführt, dass einige Säugetierarten ausgestorben sind, so der Honshū-Wolf (Canis lupus hodophilax), der Japanische Seelöwe (Zalophus japonicus), der Seeotter und der Fischotter. Hunde und Katzen gibt es in einer breiten Auswahl an Rassen. Als typisch japanische Hunderasse wird der Shiba Inu angesehen.
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Vögel
- In Japan sind über 500 verschiedene Vogelarten gesichtet worden. Da die Inselgruppe in jeder Richtung von Meer umgeben ist, gehört eine Vielzahl davon zum Wassergeflügel. Das Land stellt eine wichtige Zwischenstation für Zugvögel dar. In Sibirien brütende Vögel finden hier ihr Winterquartier, während die im Lande brütenden Vögel im Winter in Richtung Südostasien ziehen. Auf diese Weise findet eine Vielzahl von Vogelarten ihren Weg nach Japan. In den Städten finden sich Krähen (Spatzen, Tauben und Rauchschwalben. Nationalvogel ist der Buntfasan. Der Nipponibis ist in freier Wildbahn ausgestorben. Allerdings leben immer noch einige hundert in einem Schutz- und Aufzuchtszentrum auf Sado sowie in freier Wildbahn in der Shaanxi-Provinz in China.
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Meeresbewohner
- Die Küstengewässer sind von kalten und warmen Meeresströmungen durchzogen, die an ihren Berührungslinien gute Wachstumsbedingungen für Plankton bieten. Das Land liegt an einer Belastungskante der Lithosphäre, durch deren Verschiebungen sich eine zerklüftete Küstenlinie gebildet hat. Dadurch bietet sich ein guter Lebensraum für eine Vielzahl von Fischarten. Die Gewässer vor der Sanriku-Küste (Präfekturen Miyagi und Iwate) und die nördlich anschließenden Meeresgebiete bis zu den Kurilen sind einer der drei reichsten Fischgründe in der Welt. In den Flüssen gibt es eine reichhaltige Zahl von Fischarten, begünstigt durch das regenreiche Klima. In den Brackwassergebieten der Flussmündungen gibt es eine Vielzahl von Muscheln. Problematisch ist die Gewässerverschmutzung und die Betonierung der Flussbetten, die zu einem Aussterben zahlreicher Arten geführt hat. In den 1970er Jahren gab es eine starke Umweltbewegung, die erste Erfolge dagegen verbuchen konnte. Wegen seiner Politik, den Walfang mit Beharrlichkeit gegen Tierschutz-Organisationen zu verteidigen, gerät Japan immer wieder in die Kritik.
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Kulturpflanzen
- Wichtigste Kulturpflanze ist der aus Korea eingeführte Reis, genau genommen Oryza sativa japonica (Kurzkornreis). Das Stroh wird für die Herstellung von Tatami verwendet. Historisches Arme-Leute-Essen ist die Hirse, da der Reis als Steuer entrichtet werden musste. Ebenfalls werden verschiedene Bohnensorten angebaut, unter anderem die Adzukibohne, und eine Reihe von Gemüsen, darunter Ingwer, Rettich und Spinat. Heimisch sind außerdem verschiedene Zitruspflanzen wie die Amanatsu, darüber hinaus wurde eine Reihe von Obst- und Gemüsesorten eingeführt. Zur traditionellen japanischen Küche gehören außerdem Seetang (beispielsweise Nori) und Meeresalgen (Wakame). Traditionelle Häuser werden unter anderem aus dem Holz der Sicheltanne gebaut. Von nationaler Bedeutung sind die Teepflanze und verschiedene Binsenarten zur Herstellung der Tatami-Matten (Flatterbinse und Dochtbinse).
Quelle: wikipedia.org

